Sonntag, 19. Oktober 2014

Erste Informationen



Liebe Familie und Freunde,

wie es einige von euch bereits erfahren haben, werde ich ab Mitte November an einem Freiwilligendienst in Ruanda teilnehmen. Diesen Sommer habe ich mein Bachelorstudium abgeschlossen und mich dazu entschlossen, die theoretische Welt der Universität vorerst zu verlassen. Ich möchte mich im Ausland engagieren, um persönliche und fachliche Erfahrungen zu sammeln. Mit diesem Brief werde ich euch über meine dortigen Tätigkeiten informieren und euch zeigen, wie ihr an meinen Erlebnissen teilhaben könnt.



     Das Programm


Ab Mitte November werde ich für zehn Monate in Ruanda im Rahmen des weltwärts‑Programms tätig sein. Dies ist der entwicklungspolitische Freiwilligen- dienst des Bundes-ministeriums für Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Seit 2008 haben bereits 20.000 junge Erwachsene aus Deutschland an dem Programm teilgenommen und konnten so an den Entwicklungsprojekten, die auf der ganzen Welt verteilt sind, mitarbeiten. weltwärts beschreibt sich selbst als Lerndienst, durch den der Nord-Süd-Austausch und das interkulturelle Lernen gefördert werden.Dieses Programm legt die pädagogischen und finanziellen Rahmenbedingungen für den Auslandsaufenthalt fest. Vorgeschrieben sind z.B. mehrere Seminare, bei denen die Teilnehmer von der Entsendeorganisation auf die Reise vorbereitet werden, globale Zusammenhänge gelehrt werden und Erlebnisse reflektiert werden. 75 % der Kosten, die durch den Freiwilligendienst entstehen, werden vom Bundesministerium getragen. 



Die Organisation


Während durch das Programm des Bundesministeriums die Rahmenbedingungen für den Austausch geschaffen werden, erfolgt die Vergabe der Einsatzstellen über deutsche Entsendeorganisationen, welche entwicklungspolitisch tätig sind. Ich habe mich bei der sympathischen und authentischen Organisation artefact beworben, deren Sitz in Glücksburg im Norden von Deutschland ist. Mit dem Motto „Globales Lernen und lokales Handeln“ engagiert sie sich für nachhaltige Entwicklung und erneuerbare Energien. Dies geschieht zum Beispiel in Form von Seminaren, einem Energie‑Erlebnispark oder einem Urlaub in dem schönen Gästehaus an der Ostsee. solivol ist eine weitere Sparte der Organisation zur Vermittlung und Durchführung von weltwärts-Freiwilligendiensten. Meine dortigen Ansprechpartner organisieren unter anderem den Flug, Seminare, die Wohnungen vor Ort und stehen mir mit Rat und Tat zur Seite.



Die Partnerorganisation und meine Aufgaben


Die Partnerorganisation, bei der ich im Ausland arbeiten werde, wird von artefact durch die Vermittlung von Freiwilligen unterstützt. Sie nennt sich ARCOS, was eine Abkürzung für Albertine Rift Conservation Society (≈ Gesellschaft für Naturschutz im Albertine Rift) ist.
Wie der Name schon sagt, ist die Organisation hauptsächlich im Albertine Rift, welches ein Teil des
Ostafrikanischen Grabens ist, und bei den Großen Afrikanischen Seen tätig. Dort setzt sich ARCOS für eine nachhaltige Nutzung der natürlichen Rohstoffe, Erhaltung der Artenvielfalt und den Naturschutz ein. Wenn die Wissenschaftler nicht gerade auf einer Expedition sind, arbeiten sie in einem der Büros in Ostafrika. Ein anderer Freiwilliger und ich werden uns in dem Büro in Kigali, der Hauptstadt von Ruanda, engagieren. Dort warten verschiedene Aufgaben auf mich: Erstellung von Lehrmaterial zum Umweltschutz, Dokumentieren der Auswirkungen des Klimawandels, Erhebung und Auswertung von Daten zum Landschaftsschutz, Erstellung von digitalen Karten. Besonders bei letzterem kann ich Kenntnisse, die ich im Studium erworben habe, anwenden.



     Das Land


Ruanda ist ein kleines Land in Ostafrika, das etwas kleiner als Belgien ist. In Ruanda leben 11 Millionen Menschen, in der Hauptstadt Kigali 1 Million. Somit ist Ruanda das am dichtesten bevölkerte Land Afrikas. Vielen ist das Land durch den Völkermord im Jahr 1994 bekannt, damals wurden fast 1 Million Menschen, die der Tutsi-Minderheit angehören, von den Hutus umgebracht. Der Konflikt zwischen den Bevölkerungsgruppen ist heute nicht mehr existent und das Land hat viele Fortschritte gemacht. Dennoch handelt es sich um ein hoch verschuldetes Entwicklungsland, in dem über die Hälfte der Einwohner in extremer Armut leben. Ruanda liegt etwa 200 km unterhalb des Äquators und ist durcheine hügelige Landschaft geprägt („Land der tausend Hügel“). Im Westen des Landes gibt es eine kleine Savanne. Die Temperaturen liegen bei einem Jahresdurchschnitt von 20 °C und es gibt zwei Regenzeiten. Der einstige Regenwald ist größtenteils abgeholzt, um die gewonnene Fläche für die Landwirtschaft zu nutzen. Dies führt zu einer starken Bodenerosion und schadet der Tierwelt und dem großem Artenreichtum extrem.




       Deine Spende


Ein Teil des weltwärts-Programms ist es, Spenden zu sammeln, mit denen sich die Freiwilligen an der Finanzierung ihres Projekts beteiligen. 75 % der Kosten, die durch den Flug, die Unterbringung, die Versicherungen usw. entstehen, werden vom Bundesministerium übernommen. Der restliche Betrag wird von der Organisation und den Freiwilligen getragen. Da artefact eine gemeinnützige Non-Profit-Organisation ist, ist sie auf die Unterstützung der Freiwilligen angewiesen. Deshalb ist es vorgesehen, dass ich mein Projekt durch Spenden mit einen Betrag von insgesamt 1850 Euro mitfinanziere.

Ich würde mich deshalb sehr über eine Spende von dir freuen. Diese kann entweder einmalig innerhalb der nächsten Wochen erfolgen oder in einem Lastschriftauftrag mit einer monatlichen Summe. Die Überweisung ist an die artefact GmbH zu tätigen, die Kontonummer lautet 164486185 bei der Nord-Ostsee-Sparkasse mit der Bankleitzahl 21750000 und der BIC DE13217500000164486185. Als Verwendungszweck muss meine Kennung eingefügt werden, sie lautet Arcos1 und stellt sicher, dass die Spenden meinem Projekt angerechnet werden. Für die Spende gibt es auch eine Spendenbescheinigung, mit der du den Betrag von der Steuer absetzen kannst. Dafür musst du nach der Kennung deine vollständige Adresse im Verwendungszweck angeben und die Bescheinigung wird dir von artefact zugeschickt werden.

Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du meinen Aufenthalt mit einer Spende unterstützt! Als Teil meines sogenannten Förderkreises wirst du natürlich an meinen Erfahrungen teilhaben. Neben der ein oder anderen Postkarte werde ich einen Blog schreiben. Dies ist ein Internettagebuch, in dem ich Fotos und kleine Berichte veröffentlichen werde. Die Internetadresse für den Blog ist: www.christinaruanda.blogspot.de

Wenn du noch Fragen hast, kannst du dich gerne bei mir melden (lebertchristina@gmail.com).

Vielen lieben Dank und bis bald, deine Christina

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